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Rollladenkasten nachträglich isolieren: Anleitung, Material & Tipps

Nachträgliche Rollokasten-Dämmung mit Kautschuk-Isolierung: Hier findest du eine umfangreiche Anleitung, Tipps und nützliches Zubehör

Alte Rollladenkästen sind oft wahre Energiefresser: Undichte Stellen, dünne Materialien und fehlende Dämmung sorgen für Zugluft, Kälte und steigende Heizkosten. Die gute Nachricht: Du kannst deinen Rollladenkasten ganz einfach nachträglich isolieren – ohne Fachbetrieb, ohne Spezialwerkzeug.
 Hier erfährst du, welche Dämmung sich eignet, wie du am besten vorgehst und welches Zubehör du brauchst, um die Wärme im Haus zu halten und den Wohnkomfort spürbar zu verbessern.

1. Rollladenkasten dämmen: Darum ist es so wichtig

Rollladenkästen zählen zu den Stellen im Haus, an die beim Thema Wärmedämmung selten gedacht wird – obwohl sie echte Schwachstellen sind. Gerade bei älteren Häusern fehlt oft jede Isolierung. Das heißt: Kälte kommt rein, Wärme geht raus, und du heizt sprichwörtlich zum Fenster hinaus.
Hinzu kommt: Die Kästen bestehen meist aus dünnem Material und haben oft offene Stellen rund um den Gurt. Das sorgt nicht nur für spürbare Zugluft, sondern kann auf Dauer sogar zu Feuchtigkeit und Schimmelbildung führen – vor allem an kalten Wintertagen.
Die gute Nachricht: Du kannst den Kasten ganz einfach selbst dämmen – ohne großen Aufwand, ohne Spezialwissen. Und das lohnt sich: Je nach Bauweise lassen sich durch eine nachträgliche Dämmung bis zu 17 % Wärmeverlust vermeiden.

2. Kann man den Rollokasten nachträglich dämmen?

Ja, das geht – und zwar überraschend einfach.

Egal ob dein Rollladenkasten alt oder neu ist: Mit der richtigen Dämmung und ein bisschen Geschick kannst du den Wärmeverlust deutlich reduzieren. Alles, was du brauchst, ist Zugang zum Innenraum des Kastens – und den hast du in der Regel über den sogenannten Revisionsdeckel.

Dabei gibt es zwei gängige Varianten:

  • Revisionsdeckel unten: bei moderneren Rollladenkästen üblich.

  • Revisionsdeckel hinten (zur Raumseite): typisch für ältere Häuser, etwas enger, aber gut erreichbar.


Für beide Fälle eignet sich Kautschuk-Dämmung ideal, denn sie ist:

  • platzsparend (mit Stärken ab 6 mm),

  • flexibel zuschneidbar,

  • und in selbstklebender oder nichtklebender Ausführung erhältlich.


Das heißt: Du kannst die Dämmung ganz nach Platzangebot und Aufbau deines Kastens auswählen, passgenau zuschneiden und ohne viel Aufwand anbringen. Auch enge Stellen und schwierige Formen lassen sich sauber isolieren – ganz ohne Staub, Glasfasern oder Schutzkleidung.

Wie das konkret funktioniert und welches Zubehör dir die Arbeit erleichtert, zeigen wir dir im nächsten Abschnitt.

3. Das brauchst du für die Jalousiekasten-Dämmung

Es gibt verschiedene Möglichkeiten, einen Rollladenkasten nachträglich zu dämmen: Im Baumarkt findest du vorgefertigte Dämmsets aus Styropor oder Hartschaum. Alternativ kannst du die Dämmung individuell mit Kautschuk-Isolierung umsetzen. Beide Varianten haben ihre Vor- und Nachteile – wir zeigen dir, warum die flexible Kautschuklösung in vielen Fällen die bessere Wahl ist.

3.1 Warum Kautschuk-Isolierung die beste Wahl ist

Rollladenkästen sind selten genormt. Jeder sieht ein bisschen anders aus – mal schmal und tief, mal krumm und verwinkelt. Was du dafür brauchst? Ein Material, das sich flexibel anpasst – und nicht auf millimetergenauen Einbau angewiesen ist.


Kautschuk-Isolierung ist genau dafür gemacht:

  • Flexibel & anpassbar: Perfekt für Ecken, Rundungen und enge Stellen

  • Verschiedene Dämmdicken (6–13 mm): Passt garantiert in jeden Kasten

  • Selbstklebend oder nichtklebend erhältlich

  • Verhindert Kondenswasser & Schimmelbildung

  • Hohe Dämmwirkung auf kleinem Raum

  • Kein Staub, kein Jucken, keine Schutzkleidung nötig

  • Leicht & sauber zu verarbeiten – auch für Anfänger:innen


Ob Revisionsdeckel hinten oder unten: Mit Kautschuk kannst du den gesamten Innenraum des Rollladenkastens sauber auskleiden – nicht nur die Rückwand, sondern auch Seitenflächen, Stirnteil und Ecken. Genau dort entstehen sonst Wärmebrücken – und die bleiben bei vielen fertigen Systemen leider bestehen.

3.2 Kautschuk-Isolierung vs. fertige Rolladen-Dämmung

Viele Dämmsets aus dem Baumarkt bestehen aus Styropor, Styrodur oder PU-Hartschaum. Die sehen auf den ersten Blick praktisch aus – sind aber nur auf Standardmaße ausgelegt.

Was oft passiert:

  • Die Formteile passen nicht exakt → es bleiben Lücken und Kältebrücken

  • Seiten- und Stirnteile müssen separat gekauft und angepasst werden

  • Zuschnitt ist mühsam: Styropor lässt sich kaum exakt schneiden, bricht leicht aus

  • Nur der hintere Bereich wird gedämmt – der Rest bleibt kalt


Und wenn du mehrere Jalousie-Kästen dämmen willst? Dann wird’s schnell teuer. Kautschuk-Dämmung kommt auf der Rolle – das bedeutet:

  • Du schneidest dir alles passend zu, ganz ohne Stress

  • Du dämmt den gesamten Kasten, nicht nur einen Teil davon

  • Was übrig bleibt, kannst du weiterverwenden – z. B. für:

Kurz gesagt: Eine Investition, die sich mehrfach lohnt – in Sachen Dämmwirkung, Verarbeitung und Vielseitigkeit.

Dazu brauchst du nur noch:

  • Keramikmesser oder Dämmstoffmesser: Für exakte, saubere Schnitte ohne Ausfransen

  • Kautschuk-Klebeband: Zum luftdichten Verschließen von Stößen und Übergängen – flexibel, stark haftend, langlebig

4. Rollladenkasten nachträglich isolieren: Schritt-für-Schritt-Anleitung

Mit der richtigen Dämmung und etwas Vorbereitung schaffst du die Sanierung deines Rollladenkastens ganz einfach selbst. So gehst du vor:

1. Rollladenkasten öffnen

Je nach Ausführung sitzt der Revisionsdeckel unten oder raumseitig (hinten). Löse die Schrauben mit einem Schraubenzieher oder Akkuschrauber und schneide mit einem scharfen Messer um den Deckel herum. Möglicherweise wurden die Fugen des Deckels mit Acryl verschlossen. So stellst du sicher, dass beim Abnehmen des Deckels die Tapete nicht abgerissen wird.

Den Rollladen selbst musst du nicht ausbauen.

2. Innenraum reinigen (mit Rollladen unten)

Staub, Spinnweben und lose Partikel sollten vollständig entfernt werden. Am besten nutzt du einen kleinen Handfeger oder Staubsauger. Nur auf sauberem Untergrund hält die Dämmung zuverlässig.
Wenn du bei der Reinigung Risse, kaputte Fugen oder Beschädigungen im Rollladenkasten entdeckst, fülle diese vor der Isolierung mit Montagekleber, Silikon oder einer anderen Dichtmasse auf und ziehe die Oberfläche glatt ab.

3. Maße nehmen (mit Rollladen oben)

Miss die Höhe, Breite und Tiefe der zu dämmenden Flächen: Rückwand, Seitenflächen und Stirnteil (Deckel). Plane lieber ein paar Millimeter zu viel ein – Kautschuk lässt sich leicht anpassen. Wenn du dir unsicher bist, nutze Schablonen aus Pappe. Der Karton der Kautschuk-Isolierung eignet sich super zum Schablonen-Bau und als Unterlage.

4. Rollladen-Isolierung zuschneiden

Übertrage die Maße bzw. den Umriss deiner Schablone auf die Kautschuk-Dämmung und schneide sie mit einem scharfen Messer (idealerweise Keramikklinge oder Dämmstoffmesser) zurecht.
Tipp: Mit einem Stahllineal oder einer Holzleiste erzielst du gerade Kanten. Wenn du selbstklebende Kautschuk-Isolierung verwendest, zeichne und schneide immer auf der Seite mit der Klebefolie.

5. Jalousiekasten-Dämmung einkleben

Setze die zugeschnittenen Teile erst ohne Kleber ein. Passt alles?


Dann gehts jetzt an die Montage: Entfette zunächst alle Oberflächen mit einem Lösungsmittel, z.B. mit Armaflex Cleaner. Bei selbstklebenden Kautschuk-Platten ziehst du die Folie Stück für Stück ab. Am besten beginnst du an einer Ecke und drückst die Isolierung dann Stück für Stück fest.
Bei nicht-klebender Isolierung kannst du Montagekleber oder den passenden Kontaktkleber des Isolierungs-Herstellers verwenden.
Erfahrungsgemäß ist die Verwendung von selbstklebenden Kautschukplatten einfacher.


Wichtig: Dämmplatten satt aneinanderstoßen – ohne Lücken.

6. Kanten abdichten und Rollladenkasten schließen

Dichte nun alle Kanten, Ecken und Übergänge sorgfältig mit Kautschuk-Klebeband ab. So verhinderst du, dass kalte Luft durch kleinste Spalten zieht, und stellst sicher, dass die Dämmung ihre volle Wirkung entfalten kann. Achte darauf, das Band fest anzudrücken und überlappungsfrei zu verkleben, besonders an den Stoßstellen der Dämmplatten.

Im Anschluss prüfe, ob sich der Rollladen weiterhin frei bewegen lässt. Zwischen Dämmung und Rollladen sollte immer ein kleiner Abstand bleiben, damit die Mechanik einwandfrei funktioniert. Wenn alles sitzt und dicht ist, kannst du die Revisionsklappe wieder einsetzen und mit dem nächsten Rollladenkasten fortfahren.

5. Häufig gestellte Fragen zur Rolladenkasten-Isolierung

  • Ja, in den meisten Fällen ist das problemlos möglich. Voraussetzung ist, dass du Zugang zum Innenraum über einen Revisionsdeckel hast – entweder unten oder raumseitig. Die Form und Größe des Kastens spielen keine Rolle: Mit flexibler Kautschuk-Isolierung kannst du nahezu jeden Rollladenkasten nachträglich dämmen.

  • Kautschuk-Isolierung ist bereits ab 6 mm Dämmstärke erhältlich und eignet sich deshalb auch für sehr enge Kästen. Die Platten sind flexibel, biegsam und lassen sich exakt zuschneiden – so nutzt du jeden Millimeter aus, ohne den Rollladen in seiner Funktion zu beeinträchtigen.

  • Zwischen dem beweglichen Rollladenpanzer und der Dämmung sollten idealerweise mindestens 1 bis 2 cm Abstand bleiben. So verhinderst du Reibung und stellst sicher, dass der Rollladen weiterhin einwandfrei funktioniert.

  • Die Kosten liegen je nach Kastenmaß und gewähltem Material zwischen ca. 10 und 25 Euro pro Kasten. Die Kombi aus Kautschuk-Dämmung, Klebeband und Messer reicht in der Regel für mehrere Kästen und ist damit deutlich günstiger als eine Sanierung durch den Fachbetrieb.

  • Du brauchst nur wenige Dinge: ein scharfes Messer (ideal: Keramikklinge), ein Lineal oder eine Schneidehilfe, eventuell eine Schere, sowie Zubehör zum Reinigen (z. B. Staubsauger, Handfeger, Küchenpapier und Lösungsmittel zum Entfetten). Bei nichtklebender Dämmung kommt noch ein Kontaktkleber und ein Pinsel hinzu.

    • Flexibel zuschneidbar und anpassbar an jede Kastengeometrie

    • Dämmt nicht nur die Rückwand, sondern auch Seiten und Stirnfläche

    • Kein Bröseln oder Brechen wie bei Styropor/PU

    • Feuchtigkeitsresistent, kein Schimmel

    • Weniger Materialverlust, da vielseitig einsetzbar (z. B. auch für Camper- oder Motorraum-Dämmung)

  • Private Einzelmaßnahmen wie die Rollladenkasten-Dämmung werden aktuell nicht gefördert. Unter bestimmten Voraussetzungen kannst du die Kosten aber steuerlich als Handwerkerleistung oder energetische Sanierungsmaßnahme absetzen. Bitte informiere dich dazu bei deinem Steuerberater oder Energieberater.

  • Ja. Selbstklebende Kautschuk-Isolierung lässt sich bei Bedarf wieder abziehen. Dabei wird die Kautschuk-Isolierung allerdings zerstört. Eventuelle Rückstände können mit einem Lösungsmittel entfernt werden. Bei nichtklebender Montage ist der Rückbau einfacher, da die Platten meist nur eingelegt oder punktuell verklebt wurden.